Fachbereich Physiotherapie

Griechisch: physis – natürliche Beschaffenheit, Wuchs / therapeia – Dienst, Behandlung

Die Arbeit der examinierten PhysiotherapeutInnen in diesem Fachbereich, die sich auf die Behandlung von Säuglingen und Kindern spezialisiert haben, findet auf neurophysiologischer Basis statt und verfolgt das Ziel, die Kinder in ihrer motorischen, sensorischen und psychomotorischen Entwicklung zu unterstützen und zu stabilisieren. Weiterhin führen sie allgemeine Physiotherapie (u. a. Haltungsturnen, Verbesserung von Koordination, Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer und gesamtkörperlicher Gewandtheit) und Atemtherapie durch.

 

Für wen?

Bei Frühgeburtlichkeit, Syndromen, Entwicklungsverzögerungen, Fußfehlstellungen, Haltungsasymmetrien, Koordinationsstörungen, hypo- oder hypertone Muskelspannung, Zerebralparesen, Hemiparesen usw.

 

Das bieten wir:

Behandlungsansätze und Konzepte

Das Bobath-Konzept

Dieses Therapiekonzept richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mit angeborenen und/oder erworbenen Störungen des Zentralnervensystems, sensomotorischen Auffälligkeiten, kognitiven Beeinträchtigungen und neurologischen Erkrankungen.

Das Bobath-Konzept basiert auf neurophysiologischer Grundlage und ist ganzheitlich ausgerichtet.

Die Schwerpunkte liegen in der Optimierung und Differenzierung der Bewegungsentwicklung/ -erfahrung, des Bewegungsverhaltens, um die Eigenaktivität des Kindes aufzugreifen, zu verstärken und ggf.  zu modifizieren. Bei der Entwicklung eigener Bewegungsstrategien im therapeutischen Prozess werden im Besonderen die individuellen biomechanischen Gegebenheiten, die Interaktion und Kommunikation mit dem sozialen Umfeld des Kindes berücksichtigt und somit sensomotorisches Lernen ermöglicht.

Psychomotorik

Unter Psychomotorik ist ein Modell der Persönlichkeitsbildung über motorische Lernprozesse zu verstehen. Es geht darum, das Kind zu befähigen, sich sinnvoll mit sich selbst, seiner dinglichen und personalen Umwelt auseinander zu setzen und entsprechend zu handeln. Diese Lernprozesse spielen sich ab im Motorischen, im Kognitiven, im Affektiven und im Sozialen.

Es geht dabei um

  • Ich-Kompetenz, d.h. sich selbst und seinen Körper (kognitiv) erfahren und (affektiv) erleben
  • Sach-Kompetenz, d.h. sich an die dingliche Umwelt mit ihren Materialien, Geräten und Hindernissen anzupassen sowie diese Umwelt handelnd an sich anzupassen
  • Sozialkompetenz, d.h. zu lernen, sich an andere Personen anzupassen, dabei aber auch in echter Kommunikation eigene Bedürfnisse durchsetzen.

Dreidimensionale-manuelle Fußtherapie nach Zukunft-Huber

Dies ist ein Konzept zur Behandlung von Fußfehlstellungen von Säuglingen und Kleinkindern.

Kinderrückenschule

…zur Förderung des Haltungshintergrundes, Verbesserung von Asymmetrien und Stärkung schwacher Muskulatur im Rumpfbereich, als Voraussetzung für weitere fein- und großmotorische Fertigkeiten.

Oro-faciale Therapie

Tonusregulation und Wahrnehmungsschulung im Mund-Gesichtsbereich für Kinder die z.B. Probleme bei der Nahrungsaufnahme/Trinken zeigen oder die vermehrt speicheln. Dazu kommt eine Beratung der Essenssituation.

 

Die Aufgaben der Physiotherapie

  • Befunderhebung (u.a. Beobachtung der Spontanmotorik, Motoriktest ab dem 4. Lebensjahr). Mit den Eltern werden die Ergebnisse der Befunde und geignete Fördermöglichkeiten besprochen
  • Therapie und Förderung in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Selbständigkeit im Handeln, psychoemotionale Entwicklung
  • Vermeidung von Folgeschäden
  • Förderung der Alltagsbewältigung und der Selbständigkeit
  • Elternberatung und Elternanleitung
  • Hilfsmittelberatung und Unterstützung bei Gutachten zur Bewilligung von Hilfsmitteln im Rahmen der Komplexleistung